Dr. Albert Kümmel-Schnur

Muster

„Unendlich verwobene Muster“, in: Uwe Hebekus/Ingo Stöckmann (Hg.): Die Souveränität der Literatur. Zum Totalitären der klassischen Moderne 1900–1933, München: Fink 2007, S. 127-147.

Die Frage nach dem Ganzen stellt sich bei Robert Musil als Problem des Verhältnisses von Teil und Ganzem, Partikulärem und Totalem, Singulärem und Allgemeinem und nicht zuletzt Lokalem und Globalem. Sie stellt sich im Spannungsfeld von Gestaltpsychologie auf der einen und Thermodynamik bzw. kinetischer Gastheorie auf der anderen Seite. Der psychologische und der physikalische Komplex sind als prominente zeitgenössische Forschungsgebiete nicht nur gleichermaßen virulent für Konzeption und formale Durchführung des Mannes ohne Eigenschaften (MoE), sie treffen sich überdies in der Frage nach dem Sozialen, Eignungstest bzw. Musterung auf der einen, Statistik bzw. Muster auf der anderen Seite. Hinsichtlich des Verhältnisses von Teil und Ganzem jedoch, zeigen sie sich komplementär.