Papierfluten
„Papierfluten. Zeitungswissenschaft als Schwelle zu einer universitären Medienwissenschaft“, in: Stefan Andriopoulos/Bernhard Dotzler (Hg.): 1929. Beiträge zur Archäologie der Medien. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2002, S. 224 – 252.
Die Zeitungswissenschaft stellt seit dem 1916 gegründeten Leipziger Institut die erste universitäre Disziplin dar, die sich Medien der sog. ‚Öffentlichen Meinung‘ widmet. In den 1920er Jahren sieht sie sich mit der Notwendigkeit konfrontiert, auch andere Ausdrucksmittel wie das Radio oder den Kinematographen zu thematisieren und entwickelt Züge einer prototypischen Medienwissenschaft. Der Nationalsozialismus verhindert deren Weiterentwicklung, weil er nicht an einer allgemeinen Theorie von (Massen)kommunikationsmedien, sondern an einer Pragmatik der propagandistischen Nutzung spezifischer Einzelmedien in Form von Film-, Radio- und Zeitungswissenschaft als getrennten Disziplinen interessiert ist.